Schlaflos im Renntransporter

Ja, es gab eine Zeit vor bequemen Motorhomes und Hospitality-Burgen. Eine Zeit, in der Rennwagen noch auf einfachen Anhängern transportiert wurden und Mechaniker nicht hochspezialisierte Ingenieure, sondern echte Alleskönner waren. In solche Zeiten entführt uns das Buch des Schweizers Robert Hahn.

1968 startete er als Rennmechaniker und betreute bald die Formel-1-Boliden und 5-Liter-Sportwagen des Schweden Joakim Bonnier. Doch obwohl er mit Rennfahrer-Legenden wie Jo Siffert, John Surtees und Jack Brabham und deren Mechanikern auf Du und Du war, lebte er fernab des glamourösen Rennsports. Immer unter Zeitdruck von Strecke zu Strecke in ganz Europa unterwegs und mit kleinstem Budget, schlief Hahn im Transporter oder bei Kollegen und war „Mädchen für alles“.

Er entwickelte einen eigenen Heckflügel, löste technische Notfälle und fand so Anerkennung bei Kollegen in den großen internationalen Teams. Schließlich landete er bei Jo Vonlanthen und arbeitete in der Hochphase der Schweizer Rennsportgeschichte in der Schweizer Automobil-Meisterschaft und in der Formel-2-Europameisterschaft.

Doch aufgrund weiterhin prekärer Arbeitsbedingungen und vor allem endloser Transportfahrten löste er sich von der Szene und widmete sich fortan als Fahrer dem Club-Rennsport.

Das Buch ist faszinierend zu lesen und zeigt anhand vieler privater Fotos anschaulich das Leben im Fahrerlager und in den Boxen der 1960er und 1970er Jahre.

Robert Hahn: Schlaflos im Renntransporter – Unterwegs zu den Rennstrecken 1968 – 1995, Verlag McKlein

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