Ayrton Senna – Neue Bilder einer Legende

Vor über einem Vierteljahrhundert war es, als „ob die Sonne vom Himmel fiel“, wie es Gerhard Berger ausdrückte: Am 1. Mai 1994 endete in der Tamburello-Kurve von Imola mit dem tödlichen Unfall Ayrton Sennas eine Ära der alten Formel 1.

Die Motorsport-Journalisten Pino Allievi, Roberto Boccafogli, Carlo Cavicchi, Giorgio Piola und Carlos Sanchez kannten Senna auf und abseits der Rennstrecke. In diesem lesenswerten Buch schildern sie ihre persönlichen Erinnerungen an den brasilianischen Dreifachweltmeister.

Obwohl das Buch optisch von fast 250 teilweise bislang unveröffentlichten Portraitaufnahmen und Rennfotos – chronologisch zu Sennas Karriere – dominiert wird, sind die Texte der Sportreporter bei Weitem eindrucksvoller. Sie beschreiben den Menschen Senna abseits von WM-Punkten, Siegen und Pole-Positions. Man erfährt viel über die Spiritualität des Brasilianers, sein oftmals übersinnliches Verhältnis zu Gott und über sein durchaus eigenes Verständnis von Gerechtigkeit, welches ihm im Umgang mit der knallharten Formel 1-Sportpolitik manchmal deutlich im Wege stand. Auch interessante Details kommen zur Sprache, wie eine Flucht Sennas mit Carlo Cavicchi zu einem völlig heruntergekommenen Restaurant in Detroit, um dem Formel 1-Trubel des Jahres 1986 zumindest an einem Abend zu entkommen.

Einen großen Teil nimmt jedoch in allen Texten die Rivalität Ayrton Sennas zu Alain Prost ein. Diese zog sich seit dem Regenrennen in Monaco 1984, als sich Senna abbruchbedingt um seinen ersten Sieg betrogen fühlte, wie ein roter Faden durch seine Karriere und verleitete ihn manchmal auch zu unnötigen Fehlern.

Wer die Formel 1 der 1980er und 190er erlebt hat, wird darüber hinaus auf den Fotos auch viele Rennsportgrößen der damaligen Zeit wieder finden.

Leonardo Acerbi (Hrsg.) „Ayrton Senna“ Neue Bilder einer Legende, Verlag Delius-Klasing